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manueljokiel

Leserbrief zum Artikel "Beim Thema Gesundheitswesen geht es im Kreistag hoch her"

Aktualisiert: 25. Sept.


Uns erreichte heute ein Leserbrief von Hans Schiedeck, ehemaliger Verwaltungsleiter am Kreiskrankenhaus Tirschenreuth. Dieser fasst nicht nur seine Sichtweise auf die aktuelle Lage zur Notfallversorgung zusammen, sondern schildert einen erst kürzlich geschehen Fall aus Patientensicht. Wie Schiedeck selbst schreibt, handelte es sich nicht um einen Einzelfall. Schilderungen dieser Art haben uns bereits einige erreicht.


Wir müssen zu Beginn unbedingt darauf hinweisen, dass es hier NICHT um Fragen zu fachlichen Kompetenzen geht oder darum, dass im konkret genannten Fall die Schuld bei der Klinik in Marktredwitz zuzuweisen wäre. Es herrscht Fachkräftemangel und die Kliniken müssen seit April 2024 nun noch mehr Patienten versorgen als zuvor - und irgendwo gibt es eben auch Grenzen und Kapazitätsprobleme verschärfen sich zunehmend. Hier wird ausdrücklich nur aufmerksam gemacht auf das, mit was für Problemen sich die Patienten aus unserem Landkreis (TIR) seit der Schließung des Standorts Tirschenreuth im Zuge der Umstruktierung befassen müssen.


Wir möchten Sie desweiteren bitten, sollten Sie den Drang verspüren, von eigenen Erfahrungen bzw. persönlichen Erlebnissen im Detail in Form eines Kommentars unterhalb dieses Artikels berichten zu wollen, bitte absehen. Posten Sie bitte keine persönlichen Patienten-Erfahrungen unterhalb dieses Artikels. Wenden Sie sich in so einem Fall bitte an eine der Beschwerdestellen der entsprechenden Klinik. Alternativ anstatt es öffentlich zu posten, schicken Sie uns gerne Ihr Anliegen als Chat- oder Mailnachricht.


Vielen Dank für Ihr Verständnis!!


Hier noch einmal der Artikel "Beim Thema Gesundheitswesen geht es im Kreistag Tirschenreuth hoch her" von onetzplus, auf den sich der Leserbrief bezieht:




LESERBRIEF


Zum Artikel in der Ausgabe vom 23.9.2024 „[Beim] Thema Gesundheitswesen geht es im Kreistag Tirschenreuth hoch her“ meine Meinung:

 

Die Kritik der Kreisräte von SPD und Grüne: „Die Arbeitsgruppe im Landratsamt klebt nur ein Pflaster über die Probleme – es gebe keine konkreten Papiere, Pläne oder Ideen“ ist durchaus richtig, wünschenswert und auch nötig.


Die Aussage des Landrates, dass die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern Weiden und Marktredwitz funktioniert, muss unbedingt näher beleuchtet werden und ist bisher nur eine reine Schönfärberei.


Die Bevölkerung hat die politischen Entscheidungen des Landkreises hinzunehmen und wird bei Kritik als Nestbeschmutzer und Revoluzzer bezeichnet.


Die Waldershofer Bürgermeisterin spricht in Facebook sogar öffentlich davon, dass die „Initiative Klinik Retten“ (IKR) #ohnehirn handelt.


Ein aktuelles Beispiel zur Notfallversorgung:

Wegen eines Treppensturzes am vergangenen Samstag gegen 11:00 Uhr war bei mir eine Notfallversorgung notwendig.

 

Meine Nachfrage bei der Rettungsleitstelle 112 erhielt ich folgende Auskunft: Die Notfallambulanz am Krankenhaus Tirschenreuth wurde für heute [23.09.2024] abgemeldet und auch der Bereitschaftsdienst der Hausärzte 116117 ist heute nicht besetzt.

 

Schließlich wurde ich mit dem BRK-Rettungswagen nach Marktredwitz gebracht und dort um 14:52 Uhr in der Notfallaufnahme eingeliefert.


Nachdem sich wegen des starken Andrange (Überlastung) bis ca. 19:00 Uhr niemand um mich gekümmert hat, erlaubte ich mir die Anfrage, wie lange ich auf eine beginnende Behandlung noch warten muss[. Man sagte mir]* , es dauert mindestens noch 2 bzw. 2,5 Stunden.


Um ca. 20:20 Uhr ordnete ein Arzt eine Röntgenaufnahme an.


Etwa um 21:30 Uhr überbrachte mir einen Arzt das Ergebnis, verbunden mit einem Therapievorschlag.


Ich wurde dann versorgt und konnte abgeholt werden und war dann schließlich gegen 22:30 Uhr wieder zu Hause.

 

Fazit: ca. 7,5 Stunden in der Notaufnahme mit Schmerzen, ohne Essen und nur 0,5 Liter Mineralwasser auf einem Rollstuhl sitzend, ist dies eine gut funktionierende und ausreichende Gesundheits- bzw. Notfallversorgung?

 

Gleichzeitig erhebt sich die Frage, ob sich die Notfallambulanz im Krankenhaus Tirschenreuth überhaupt abmelden darf, obwohl eine durchgehende Besetzung von 09:00 Uhr bis 20:00 Uhr zugesichert ist.

 

Bei meinem Beispiel handelt es sich laut Berichten in der Bevölkerung anscheinend um keinen Einzelfall, sondern um eine normale Abwicklung der Notfallversorgung.





von Hans Schiedeck, ehemaliger Verwaltungsleiter des Kreiskrankenhauses Tirschenreuth, aus Tirschenreuth


*Anmerkung der Redaktion: Satz geteilt und Satzbau angepasst





Teilen Sie Ihre Meinung und diskutieren Sie mit:

Wir freuen uns auch weiterhin über Kommentare und Diskussionen unterhalb des Artikels. Bitte keine persönlichen Patienten-Erfahrungen.


von Hans Schiedeck | 23.09.2024

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