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Eine adäquate Notfallversorgung sieht anders aus! | Leserbrief von Martha Jokiel

  • manueljokiel
  • 25. Okt. 2024
  • 2 Min. Lesezeit
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Am 21. Sept. 24 stürzte ein von ca. 500 km aus Brandenburg angereister Besuchsgast im Wohnhaus in Tirschenreuth die Treppe hinab.


Mit den Vordiagnosen Osteoporose, alte Wirbelfrakturen und Brustkrebs mit Bestrahlung wählten meine Angehörigen den Notruf 112. Der Sanka war in kürzester Zeit da, die Notfall-Sanitäter aber meinten nach körperlicher Begutachtung und Schmerzmittelgabe (hatte die Patientin selber dabei), für eine Fahrt ins Klinikum MAK oder WEN nicht zuständig zu sein. Auf einen regulären Krankentransport müsse man ca. 3 Stunden warten.


Wegen der starken Schmerzen wurde die Patientin dann privat ins Klinikum nach Marktredwitz in die Notaufnahme gefahren.


Von etwa 13:30 bis 20:30 Uhr saß mein Geburtstagsgast samt Begleitung dann in dieser Notaufnahme und wartete dann auf die Röntgenkontrolle. Sie konnte von der Begleitung gottseidank wenigstens mit etwas Essen und Trinken versorgt werden.


Gegen 21 Uhr war mein Gast dann wieder in Tirschenreuth zurück mit der Diagnose „schwere Prellung“.


Nicht nur wir Bürger im Landkreis Tirschenreuth, auch Besucher und Gäste, bekommen inzwischen am eigenen Leib zu spüren, dass nach der Schließung der Krankenhäuser in Tirschenreuth und Selb -  insbesondere der Notaufnahmen -  die Umgebungs-Krankenhäuser Marktredwitz und Weiden komplett überfordert sind, die Notfälle aus dem Landkreis Tirschenreuth zu kompensieren.


Ähnliche Horrorgeschichten höre ich beinahe tagtäglich von meinen Patienten der ambulanten Krankenpflege, in der ich seit vielen Jahren arbeite, und deren Angehörigen.

Eine adäquate Notfallversorgung sieht anders aus und ist nun nach Schließung der Notfallaufnahme in Tirschenreuth offensichtlich nicht mehr gegeben.


Insofern empfinden ich und  zahlreiche Bürger die Aussage „Fachleute sehen keine negativen Folgen der Notaufnahme-Schließung“  vom 09.10.24 im Onetz als blanken Hohn. Und die Kommunal-Politiker und „Fachleute“ werden nicht müde, die desolate Lage schön zu färben und als gut für die Bürger zu verkaufen.


Martha Jokiel (Krankenschwester)



von Martha Jokiel | vom 09.10.2024



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