Sehr geehrter Herr MdB Albert Rupprecht, Lieber Albert,
Danke für Ihre Bemühungen mit Blick auf die „kleinen Krankenhäuser“ im grossflächigen Landkreis Tirschenreuth. „Um das KH TIR zu erhalten, müssen wir Waldsassen schliessen.“Das war der Endspurt der Reihe von Klinik -Schliessungen seit Gründung der KNO. Jetzt muss Ende März das KH TIR schliessen ! Einst undenkbar, ein Grosslandkreis verliert sein Krankenhaus.
Die Bevölkerung ist empört, Volkes Stimme wird Ignoriert : ca 5 000 Demonstranten unter ihnen Landrat Roland Grillmeier, Bürgermeister Franz Stahl sowie fast 60 000 Unterschriften gegen die geplanten Umstrukturierungen werden offensichtlich nicht zur Kenntnis
genommen. Professor Karl Lauterbach hat im Fernsehen mehrfach betont, dass die geplante Gesetzgebung gerade die Bevölkerung im ländlichen Raum nicht benachteiligen darf sondern die klinische Versorgung sogar verbessern soll. Zur Erhaltung „kleiner Kliniken“ sollen für die beiden Vorjahre Nachfinanzierungsbeträge in Milliardenhöhe zur
Verfügung gestellt werden …..?
Schon jetzt zeichnen sich gravierende Mängel in den Notfallambulanzen ab. Täglich erreichen mich Beschwerden über unerträglich lange Wartezeiten. Der Unmut der Bevölkerung steigt , es brodelt….
Nicht kalkulierbar ist die juristische Situation: was wäre wenn? die Notfallambulanz wegen zu weiter Entfernung zu spät angefahren werden kann.? Wen trifft das Organisationsverschulden? „Der jurstische Regressarm“ ist lang und hat ein langes Gedächtnis. Wer ist verantwortlich, dass Mindestvorgaben nicht eingehalten werden können? Hätte es Alternativen gegeben? Hätte man besser das Neue Gesetz erst mal abgewartet?
Zumindest ist der überwiegende Teil der Bevölkerung mit dem vorgelegten Umstrukturierungskonzept nicht einverstanden. Zumal in das KH TIR erhebliche Steuergelder zu Modernisierung von Operationssälen, Notfallaunahme etc in zweistelliger Millionenhöhe ausgegeben wurden.
Die Bevölkerung im ländlichen Raum darf nicht benachteiligt werden. Sie hat den Wunsch aber auch das Recht darauf dass Steuergelder im Landkreis verbleiben.
Ich erinnere an den Grundgedanken der Gründung der Krankenhaus AG KNO, 2006, der hieß Synergismus durch Zusammenarbeit….
Übrig blieb : bis auf Kemnath hat der Grosslandkreis Tirschenreuth alle Krankenhäuser verloren.
Die Bilanzen der Individualverträge, Beraterverträge, Abfindungen etc müssten offengelegt werden.
Der Krankenhausbedarfsplan für den Freistaat Bayern müsste ab gewartet werden. Die Umstrukturierung müsste sofort gestoppt werden.
Der Blick in die Zukunft ist düster. Ich habe als Kandidat der Medizin im August 1968 drei Tage und Nächte das klirren und Beben beim Aufmarsch der Russischen Panzer an der Tschechischn Grenze im Krankenhaus Waldsassen miterlebt. Ich sah, Panzer neben Panzer!!! Die ganze Grenze zu Tschechien entlang.
Wie entwickelt sich der Krieg in der Ukraine? Vielleicht braucht der Grosslandkreis Tirschenreuth sein Krankenhaus schneller, als es uns lieb ist.
Vielleicht können Sie zum Erhalt des KH TIR mit beitragen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Rüth
von Dr. med. Helmut Rüth
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