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  • manueljokiel

[KOMMENTAR] Jetzt mal Tacheles - Das ist die Lage:

Aktualisiert: 26. Jan.



Stellungnahme der IKR zur Gesamtsituation 

 

Nach der Phase einer gewissen Schockstarre, in die wir angesichts dieser unglaublichen Arroganz und Ignoranz der „Leistungsträger“ aus Politik und KNO verfallen waren, sehen wir uns dennoch in der Verantwortung, nochmals im Klartext zu resumieren. Die Betroffenen, also die gesamte Bevölkerung hat ein Recht darauf.

 

Wir erkennen natürlich an, dass die politische Großwetterlage alles andere als freundlich gegenüber den medizinischen Strukturen ist. Ambulant wie stationär. Auch das Fehlen einer verbindlichen Krankenhausplanung seitens des Freistaates Bayern sehen wir genauso als weiteres großes Problem.

 

Allerdings ist es so, dass diese jetzt, hier und vor Ort insbesondere zum Nachteil der Bevölkerung des Landkreises Tirschenreuth nichtöffentlich gefällte Entscheidung aus Sicht der Initiatoren ohne jede politische Notwendigkeit getroffen wurde, weil schlicht und einfach noch kein entsprechendes Gesetz vorliegt!

 

Verantwortlich hierfür sind an dieser Stelle einzig und alleine die politischen Mandatsträger vor Ort, die die jeweiligen Träger der KNO repräsentieren, die beiden Landkreise und die Stadt Weiden.

Dies wurde von Frau Ministerin Gerlach nochmals ausdrücklich betont!

 

Natürlich ist es so, dass die vorgelegten Planungen den formellen bzw. insbesondere auf Landesebene eben nicht vorhandenen Grundlagen entsprechen. Aber auch jede alternative Planung würde dies tun!

 

Das heisst, der Vorstand der KNO hat trotz oder gerade mit Hilfe von teueren externen Beraterfirmen, dessen Klientel er selbst entstammt, keinerlei Aternativplan erarbeiten lassen oder, was nach unserer Ansicht durchaus die Aufgabe eines hochdotierten Vorstandspostens wäre, selbst erarbeitet, wie beispielsweise akutmedizinische Schwerpunktsetzungen an den verschiedenen Standorten.


[ERGÄNZUNG: von 12:32] Das Krankenhaus TIR mit den Abteilungen Innere Medizin, Chrirurgie mit einem Schwerpunkt „Alterstraumatologie“, Intensivstation, Notaufnahme 24/7 und perspektivisch auch die geriatrische Reha-Klinik könnte und müsste erhalten bzw. ausgebaut werden. CT, Röntgen, Endoskopie müssen bleiben. Wenn möglich auch die Gynäkologie und Geburtshilfe.


Desweiteren empfehlen wir, alle elektiven operativen Eingriffe bei älteren Patienten in den neuen OP-Sälen in TIR zu machen, dann gibt es genügend Patienten für die Akutgeriatrie und dann auch für die geriatrische Reha-Klinik.


Der ältere Mensch würde familiär in einem überschaubaren Haus in bester Lage in TIR komplett behandelt und er braucht keine Klinik zu wechseln.

 

Die politischen Mandatsträger ihrerseits haben sich diesem als alternativlos verkauften sogenannten Konzept schlicht und einfach unterworfen und es abgenickt, nach unserer Meinung jedoch ohne sich dabei wirklich über die daraus resultierenden Konsequenzen für diejenigen bewusst zu sein, durch deren Wählerstimmen sie (noch) in ihren bequemen Sesseln sitzen.

 

Auf die Idee, nachdem dieselben Ansätze (Schließungen der Kliniken in Eschenbach, Neustadt, Waldsassen und zuletzt Vohenstrauß) bereits vielfach nachgewiesenermaßen nicht im Sinne der KNO funktioniert haben, einfach einmal selbst nachzudenken oder zumindest nachzufragen und dieses von Weiden vorgebetete Konzept schlicht und einfach grundlegend infrage zu stellen, kam niemand.


Es ist ja auch einfacher, alle Schuld auf die große Politik zu schieben, denn die ist ja nun mal nicht vor Ort.

 

Man mag das aufgrund mangelnder Informationen und fehlender Fachkenntnis wohlwollend entschuldigen, aber spätestens nach der Intervention unserer Initiative aus medizinischem Fachpersonal, zusammen mit dem Zuspruch von weit über 60.000 Menschen in beiden Petitionen und stapelweisen Unterschriftenlisten hätte man anders reagieren müssen.

 

Traurige Tatsache: es waren nur wenige Kreisräte interessiert, sich die Sachverhalte von uns objektiv darlegen zu lassen.

 

Stattdessen wurden wir zu „Gegnern“ deklariert und mit fadenscheinigen Aktionen wie dem vielfach genannten Krankenhausgipfel Anfang Dezember von Angesicht zu Angesicht belogen, ebenso wie tausende von Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, die genauso wie wir große Hoffnungen in einen konstruktiven und faktenbasierten sachlichen Austausch gesetzt hätten. Aber dieses perfide Konzept war bereits lange vorher, natürlich nicht-öffentlich, beschlossen worden und ist im Konstrukt der KNO nicht abänderbar, was uns bis zu dem Gesprächstermin mit der Ministerin in München auch niemand gestanden hatte.

 

Es zeigt sich nun aber in den Presseberichten von Oberpfalz Medien, dass offenbar doch einige Mitglieder des Kreistages beginnen, kritisch zu hinterfragen. Man kann nur hoffen, dass die kritischen Stimmen noch mehr werden, wenn man bedenkt, dass es doch immer noch um Menschen geht.

 

Dazu kommt die neue Aktion des Neustädter Landrates zum Erhalt der KNO. Diese Aktion begrüßen wir, wenn es sich künftig wirklich um einen Verbund und nicht um eine Einbahnstraße handeln würde. Ausdrücklich distanzieren wir uns davon, einen Keil zwischen die Gesellschafter treiben zu wollen, sofern diese Anspielung sich auch auf unsere Initiative beziehen sollte.

 

Trotzdem ist die Aussage von Herrn Meier interessant. Falls nämlich zwischen den Trägern der KNO tatsächlich ein Keil steckt, dann wären diese gut beraten, endlich auf ihre Bevölkerung zu hören und deren Sorgen ernst zu nehmen, sich vielmehr um eine wohnortnahe Versorgung häufiger Krankheitsbilder, anstatt in erster Linie um das Überleben eines zunehmend handlungsunfähigen Konstruktes zu kümmern.

 

Oder könnte es sein, dass man nur geschickt von der eigenen verfehlten Krankenhauspolitik der vergangenen Jahre ablenken möchte? Immerhin wurde den Menschen im Landkreis Neustadt mit Zustimmung der eigenen Entscheidungsträger bereits jedes einzelne seiner bis dahin hervorragenden Kliniken von dem sogenannten Verbund geklaut. Hierüber wollen wir aber an dieser Stelle nicht mutmaßen…

 

Der Unterschied in der Sache:

  • WIR sind Fachleute MIT abgeschlossenen akademischen Ausbildungen, seit Jahrzehnten in unseren Berufen tätig. Wir stehen im wahren Leben und wir wissen auf unserer fachlichen Ebene bestens worum es geht und was wirklich auf dem Spiel steht.

  • WIR haben - bis heute - zu keiner Zeit Anschuldigungen erhoben, sondern versucht, mit sachlichen Argumenten und Fakten die Dramatik der Lage den Entscheidungsträgern bewusst zu machen.

  • WIR haben - bis heute - nicht kommuniziert, dass es sich (wie in manchem Leserbrief schon angeklungen) seitens der verantwortlichen Entscheidungsträger in den von UNS gewählten lokalpolitischen Gremien um ein Trauerspiel der Extraklasse handelt, das man fast mit dem Wort „Vollversagen“ kommentieren möchte. Wir haben das bewusst nicht getan, weil es uns um die Sache ging. Um die medizinische Versorgung der Bevölkerung des Landkreises Tirschenreuth, in weiten Teilen des Landkreises Neustadt und nicht zuletzt auch um die Menschen in der Stadt Weiden, die in ihrem eigenen Klinikum nicht mehr ausreichend Platz finden werden.

 

Man könnte die Wortwahl nach außen hin auch noch deutlicher verändern und beispielsweise nun auch persönliche Konsequenzen von denjenigen fordern, die geschworen haben, sich für das Wohl des Landkreises einzusetzen, von Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürger üppig bezahlt werden und jetzt trotdzem zumindest billigend in Kauf nehmen, dass durch ihre Entscheidungen Leib und Leben eben dieser Bürger mutwillig in Gefahr gebracht werden.

 

Initiative Klinik Retten (IKR)




von Initiative Klinik Retten

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