An die Redaktion des Neuen Tag
zum Artikel "Klinikum jetzt im Club für schwierigste Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse" (Sa,9.3.2024)
Quo vadis Weiden?
Es ist sehr erfreulich und begrüßenswert, daß am Klinikum Weiden ein versierter und mit modernsten Operationsmethoden vertrauter Abdominalchirurg seine Tätigkeit aufgenommen hat.
Modernstes Medizinequipment wie ein Da-Vinci-Roboter erwartet ihn.
Noch vor kurzem zitterte die Kliniken der Nordoberpfalz AG vor einer wiederholt drohenden Insolvenz und beschloss – zuerst heimlich, nach Monaten auch öffentlich- die Konsolidierung ihrer Finanzen durch den Kahlschlag in der Patientenversorgung ihres assoziierten Landkreises Tirschenreuth.
Durch neuen Kredit der „Partner“ gestärkt begibt sich nun die NOK-AG mit dem Einstieg in die teuerste High-Tech-Medizin auf chirurgischen Höhenflug.
Das bereits in „Friedenszeiten“ in weiser Voraussicht angeschaffte Robotersystem war mit geschätzt etwas mehr als 1 Mio Euro ein echtes Schnäppchen und ist es wert, eingesetzt zu werden, da es hohe Wartungskosten auch ohne Nutzung verschlingt.
Dem Klinikum Weiden fehlt es wahrlich nicht an Geschmack. Die Königsdisziplin Pankreaschirurgie ist zusammen mit der Roboterendoskopie der chirurgische Olymp und in jeder Beziehung äußerst herausfordernd. Deshalb wird sie auch nur an sehr wenigen Zentren im ganzen Land gepflegt. So kostet beispielsweise eine „Roboterop“ etwa 1/3 mehr als eine Op mit herkömmlicher Technik. Diese Mehrkosten werden dem Krankenhaus von den Kassen nicht erstattet.
Aber Geld hat man ja….
Es sieht so aus, als habe Weiden das Klassenziel erreicht, während in Tirschenreuth alle Lichter ausgehen (mit Ausnahme der Station für nicht rehabilitationsfähige Alterspatienten).
War dieser Zustand das geheime Ziel der Krankenhaus-AG ? Dann sollte sie sich zum 1. April in „AG des Klinikums Weiden“ umbenennen.
Was wird geschehen, wenn der Kredit aufgebraucht ist?
Dr. Christine Scudieri
von Dr. med. Christine Scudieri, Tirschenreuth
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